Collection Baccara Band 340 by Jan Colley & Wendy Etherington & Sarah M. Anderson

Autor:Jan Colley & Wendy Etherington & Sarah M. Anderson
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi
Tags: Baccara
ISBN: 9783733722296
Herausgeber: CORA Verlag GmbH & Co. KG
veröffentlicht: 2014-04-28T22:00:00+00:00

7. KAPITEL

James saß im Wagen und beobachtete angespannt den Verkehr vor dem Regionalflugplatz von Pierre. Viel gab es um halb fünf in der Früh allerdings nicht zu sehen.

Die beiden Tage seit seinem Zusammentreffen mit Maggie waren die längsten seines Lebens gewesen. Er hatte fast rund um die Uhr mit Agnes daran gearbeitet, die Anklageschrift fertigzustellen. Auch Lenon wollte Maynard verurteilt sehen, aber er würde nicht zulassen, dass sich die Anklage mit einer löchrigen Beweislage lächerlich machte. Lieber würde er vorher die Notbremse ziehen und die Anklage zurückziehen. Vorsichtshalber hatte James Yellow Bird beauftragt, weitere Indizien zu finden, die Maynard belasteten. Alles war ihm recht, solange Maggie nicht in den Zeugenstand musste.

Erneut kam ein Wagen auf den Parkplatz gerollt. Wieder kein Jeep. Verdammt.

Er würde nicht noch einmal mit Maggie schlafen, nahm er sich vor. Und von dem einzigen Mal brauchte niemand zu erfahren. Ihre persönliche Beziehung durfte keine Rolle spielen. Es ging einzig und allein darum, Maynard zu überführen und ihn für immer von der Richterbank zu entfernen. Dass James trotzdem eine Schachtel Kondome in die Innentasche seines Koffers gesteckt hatte, war eine reine Vorsichtsmaßnahme.

Agnes hatte eine Suite im Watergate-Hotel mit einem großzügigen Wohnraum, einem Büro, einer kleinen Küche und zwei separaten Schlafzimmern reserviert. Es war nicht ungewöhnlich, dass ein Anwalt die Unterkunft mit einem Zeugen teilte. Manche musste man ständig unter Beobachtung halten, damit sie nicht den Mut verloren und ihre Aussage zurückzogen. Es war ein bisschen wie in einer Wohngemeinschaft. Man teilte sich eben die Kaffeekanne mit jemandem, der einem nicht unbedingt sympathisch sein musste.

Aber dieser spezielle Jemand? Das war eine andere Geschichte. Keine Fehltritte mehr, bläute James sich noch einmal ein, als erneut Scheinwerferlicht über den Parkplatz strich. Diesmal war es ein Jeep. James griff nach seiner Tasche und verließ den Wagen.

Sei distanziert und professionell, ermahnte er sich, als er die Tür des Jeeps für sie öffnete. „Guten Morgen, Maggie.“

Die Innenraumbeleuchtung warf Schatten auf ihr Gesicht. Er konnte ihre Augen nicht sehen, dafür bewunderte er ihr schickes schokoladenbraunes Kostüm. Das Haar hing ihr lose über die Schultern, und sie schien kein Make-up zu tragen. Sie war bezaubernd.

James’ Puls begann sich zu beschleunigen. So sehr er sich auch bemühte, nicht daran zu denken, sah er sich doch wieder in ihrer Küche und meinte fast die verheißungsvolle Hitze ihres Körpers zu spüren. James schüttelte den Kopf, als könne er damit die verbotenen Gedanken vertreiben. Er musste sich auf die bevorstehende Aufgabe konzentrieren. Der Anwalt in ihm war erleichtert, dass sie nicht gekniffen hatte. Der Mann in ihm war begeistert, sie wiederzusehen.

„Guten Morgen, James.“

Er hielt die Luft an, als sie ihre langen Beine aus dem Wagen schob. Kein Sex mit ihr! Nicht einmal daran denken!

Sie wandte sich um und zog eine Reisetasche vom Rücksitz. Dann gingen sie schweigend nebeneinander her zum Flughafengebäude. Sie checkten ein und ließen sich im Warteraum beim Gate nieder. Der Flughafen war vergleichsweise klein. Maggie sah sich neugierig um, und ihrem Gesichtsausdruck konnte James entnehmen, dass sie noch nie hier gewesen war. Dann dämmerte es ihm. „Bist du überhaupt schon geflogen?“

„Nein.

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